2007-06-01 / Financial Times Deutschland / Dagmar Zurek
Er gehört zu den charismatischsten und interessantesten Musikern der jungen Cellisten-Generation: Daniel Müller Schott. Nun hat er auf seine Weise die ewige Frage beantwortet, auf welchen Instrumenten Johann Sebastian Bachs Kammermusik nun wirklich authentisch” klinge. Schließlich waren Bach und seine Zeitgenossen wahre Meister im Arrangieren- Bach selbst hatte für seine Gamben-Sonaten Nr.1 bis Nr.3, BWV 1027-1029, sowohl Fassungen für Violine und als auch für Flöten erstellt. Auf seiner soeben erschienen neuen Aufnahme hat Daniel Müller-Schott nun diese komplexen Sonaten auf seinem aus dem Jahre 1727 stammenden Venezianischen Meistercello eingespielt.
Hörbar in Kenntnis um die Aufführungspraxis der Entstehungszeit, tritt der Cellist in seiner klar strukturierten Interpretation dieser Kompositionen in einen spannenden Dialog mit der Pianistin Angela Hewitt. Große, kantable Tongebung, fast ohne Vibrato, auch bei der Sonate für Viola da Gamba und Basso Contiunuo D-Dur H559 des Bach-Sohnes CPE Bach, dem “Erfinder des Empfindsamen Stils”. Virtuosität und enormes Stilempfinden der Duopartner machen hier nur allzu deutlich, wie “modern” und zukunftsweisend diese Musik damals schon war.”